Trainerlehrgang zum Thema Selbstverteidigung (SV) mit Mike Lenzer und Sepp Sträußl am 29. und 30.09.2018 in Herzogenaurach

Zwei Toptrainer aus der Praxis (Personenschützer / Ausbilder Spezialeinheiten Polizei) zeigten Trainern und Ausbildern von Polizei und JVA am Wochenende wie es richtig gelehrt wird. Mit dabei 3 Trainer des Ju-Jutsu Vereins in Herzi.

Aber eins nach dem anderen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit den Fragen und Zielen, die sich jeder für dieses Wochenende gestellt hat, ging es auch gleich mit der ersten Theorieeinheit los. Verstehen von Gewalt, dass man sie nicht ändern kann, sondern sie so nehmen muss wie sie ist und trotzdem handeln muss. Dazu sollte man die richtige Einstellung, die richtige Taktik und Fähigkeiten haben, dann kann man (vielleicht) mit der richtigen Ausrüstung und ner ordentlichen Portion Glück mit heiler Haut davonkommen…puhh…klingt ja…puhh…

Allen voran steht die Wahrnehmung, nicht nur von sich selber und dem Gegenüber, sondern auch von der Umgebung, um nicht völlig überrascht zu werden. Abhängig vom Stresslevel kann diese Wahrnehmung sehr eingeschränkt sein und der Fokus nur in eine Richtung, auf eine Sache gehen.

Nach einer gemütlichen Mittagspause mit Pizza, Nudeln und Salat in der Sonne, gingen wir in die Halle, um unsere Wahrnehmung zu prüfen. In vielen unterschiedlichen spielerischen Übungen nach dem Baukastensystem (leicht bis anspruchsvoll), wurde das Stresslevel immer weiter angehoben. Bei voller Konzentration und Fokussierung auf die Übungen, kam es schon mal vor, dass wir Mike oder Sepp ins „offene (Gummi-) Messer“ gelaufen sind….na super und was jetzt?

Aber genau hier haben uns Mike und Sepp abgeholt und uns stufenweise gezeigt, wie man die Wahrnehmung immer wieder erweitert und die Situation bewertet.

Soweit so gut, aber was tue ich nun als „lieber“ Mensch, wenn ich das alles wahrgenommen hab?

Die Stufe der Eskalation erkennen und entsprechende Reaktionen zu zeigen war Thema des zweiten Teils der Praxiseinheit. Dass es nicht die eine „ultimative Technik“ für jede Situation gibt ist schade. Aber deswegen braucht es ein Repertoire an Auswahlreaktionen, damit man überhaupt etwas tut und sei es nur zu schreien, um nicht in eine Schockstarre zu verfallen. Auch dies haben wir wieder stufenweise trainiert. Gegenreaktion starten, nicht nur verteidigen war das Kredo.

Um die Angriffe realistischer zu gestalten, mussten 0,5L Plastikwasserflachen herhalten. Denn keiner haut oder sticht im Training mit Übungswaffen voll zu. Diese Plastikfalschen wurden dann schwungvoll und mit viel Spaß auf Seiten der Angreifer auf den Verteidiger eingestoßen, bis die Gegenreaktion kam.. hihi.. .

Völlig ausgepowert haben wir den Abend noch bei Saftschorle und Burger ausklingen lassen und Erfahrungsaustausch betrieben.

Der zweite Tag startete mit vielen spielerischen Übungen in der Gruppe, um auch hier wieder bei schrittweise steigendem Stresslevel die Wahrnehmung zu schulen und Auswahlreaktionen zu provozieren. Also Wahrnehmen-Orientieren-Entscheiden/Auswählen-Agieren. Damit man, wenn man in einer Schleife zwischen Wahrnehmung und Orientierung gefangen ist, auch mal einen Schrei loslassen oder einen Schritt zurücktreten kann, um die Situation von einer anderen Perspektive zu beurteilen. Wichtig! Handlungsfähig bleiben.

Abschließend noch eine kurze Theorieeinheit zur Wiederholung und zum Thema rechtliche Fragen bezüglich Notwehr/Nothilfe.

Und schon waren die eineinhalb Tage auch schon wieder vorbei.

Fazit: Viel Spaß, keine Verletzungen und jede Menge Anregungen fürs Training und den Alltag. Absolut empfehlenswert!!

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