In unserem dreiteiligen Selbstschutz- und Selbstverteidigungskurs stand der realistische Umgang mit schwierigen und eskalierenden Situationen im Alltag im Mittelpunkt. An drei Kursabenden trainierten Teilnehmende mit und ohne Ju-Jutsu-Erfahrung gemeinsam in einer kleinen Gruppe, wodurch ein intensives, aber zugleich sicheres Lernumfeld entstand.
Zentrales Element des Kurses waren szenariobasierte Übungen, die typische Situationen aus dem öffentlichen Raum aufgriffen: der schweigende Mann, der unangenehm nahekommt, der sogenannte „Antänzer“, der Grenzen schleichend überschreitet, sowie dominante und übergriffige Störer – teilweise auch mit anwesenden Kolleginnen und Kollegen. Die Szenarien wurden bewusst stufenweise aufgebaut, von unterschwelliger Grenzverletzung über verbale Eskalation bis hin zur notwendigen körperlichen Selbstverteidigung.
Viele Teilnehmende erlebten dabei bewusst Unruhe, Stress und innere Anspannung – genau so, wie es in realen Situationen passiert. Ein zentraler Lernpunkt war, diese Reaktionen nicht zu verdrängen, sondern einzuordnen. Immer wieder betonte Kursleiter Bernd Bucher dabei zwei einfache, aber prägende Leitsätze:
„Das ist nicht normal.“
„Du musst niemandem gefallen.“
Diese Haltung half den Teilnehmenden, ihr eigenes Bauchgefühl ernst zu nehmen, Grenzverletzungen klar zu benennen und sich innerlich die Erlaubnis zu geben, deutlich zu werden. Durch bewusste Positionierung, kontrollierte Atmung, klaren Stimmeinsatz sowie einfache Befreiungen und Distanztechniken lernten sie, trotz Stress handlungsfähig zu bleiben und sich sicher aus der Situation zu lösen.
Geleitet wurde der Kurs von Bernd Bucher, der mit großer Erfahrung, Ruhe und Einfühlungsvermögen auf jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer eingegangen ist. Er schuf einen vertrauensvollen Rahmen, in dem auch intensive Szenarien reflektiert und besprochen werden konnten. Seine kompetente und freundliche Art ermöglichte es allen, eigene Grenzen zu erkennen, zu respektieren und zugleich über sich hinauszuwachsen.